Rennbericht Challenge Kaiserwinkl-Walchsee (26.06.2022), 10 km Lauf beim Ermstal-Marathon (10.07.2022) und Vorschau Ironman 70.3 Dresden (31.07.2022)

Leider habe ich es nicht geschafft von meinen beiden letzten Rennen zeitnah zu berichten, werde dies jetzt hier gebündelt nachholen und gleich noch mit einem Ausblick auf den nächsten Wettkampf verbinden. Immerhin eröffnet das die Möglichkeit jetzt auch halbwegs sicher zu wissen, welche Strecken in Dresden denn nun tatsächlich (und hoffentlich final) zu erwarten sind. Dazu später mehr, jetzt erst mal zurück zur chronologisch richtigen Reihenfolge und damit der Challenge Kaiserwinkl-Walchsee.

Dort ging es für mich Ende Juni bei „Kaiserwetter“ auf die erste Mitteldistanz seit September 2019. Bei bester Wasserqualität und angenehmer Temperatur (Neo war aber noch erlaubt) ging es im Rolling Start in den See und da auch die beiden Wendebojen erst weit nach dem Start gesetzt waren, war das ein aus meiner Sicht entspanntes Schwimmen ohne Platzprobleme. Mit knapp über 30 Minuten habe ich ein für meinen derzeitigen Trainingsstand zwar nicht überragendes, aber doch sehr solides Schwimmergebnis erreicht.
Auf dem Rad lief es dann von Anfang an richtig gut und obwohl ich auf der zweiten Runde etwas langsamer wurde, bin ich mit meinem Radpart sehr zufrieden und mit noch einigermaßen frischen Beinen auf die Laufstrecke gewechselt. Die Radzeit von ca. 2:20 h ist allerdings unabhängig von meiner Leistung deutlich schneller als „normal“, denn die ca. 1100 HM passen zwar etwa und die Strecke ist aus meiner Sicht, abgesehen von nur einer Handvoll enger Kurven in einer Abfahrt, flüssig zu fahren, ist laut meiner Uhr aber nur rund 83 statt 90 km lang.
In den Lauf bin ich motiviert und flott gestartet und konnte die ersten 10 km in knapp unter 40 Minuten recht flüssig abspulen. Auf der dritten Laufrunde um den See meldete sich dann allerdings die linke Wade und die Kilometersplits sanken Richtung 4:30 min. Eingangs der vierten und damit letzten Runde hatte ich den Eindruck, dass sich das wieder etwas bessert und war optimistisch, das auch noch gut ins Ziel zu bringen. Leider hat die Wade dann knapp 2,5 km vor dem Ziel ziemlich zugemacht und mich zu einem kurzen Stopp gezwungen. Eine Wanderung ins Ziel konnte ich zwar vermeiden, war aber auf den letzten 2 km nur noch mit Schmerzen und jenseits der 5 Minuten unterwegs. Trotzdem standen am Ende rund 1:30 h für den Halbmarathon (allerdings fehlte da laut meiner Uhr auch ca. ein halber km).
Mit meiner Gesamtzeit von 4:24:31 h war ich jedenfalls sehr zufrieden, auch wenn ich am Ende sicher noch ein paar Plätze verloren habe und als 9. meiner AK weniger als 2 Minuten Rückstand auf den 5. hatte. Das war allerdings sowieso zweitrangig, denn viel spannender war im Hinblick auf die weiteren in Kürze anstehenden Wettkämpfe die Frage, wie schnell ich wieder vollkommen beschwerdefrei laufen können würde, denn selbst gehen war in den Tagen nach dem Rennen eher unrund und schmerzhaft 😦

Immerhin waren Schwimm- und Radtraining schon wenig später wieder problemlos möglich, ob ich den geplanten 10 km Lauf im Rahmen des Ermstal-Marathons aber tatsächlich antreten würde, war lange offen. Knapp zwei Wochen nach dem Rennen am Walchsee habe ich dann jedenfalls den ersten Laufversuch über 5 km gewagt und nach einer Wiederholung am Folgetag dann entschieden, dass ich es versuchen wollte.

Zwar war die Wade sicherheitshalber getaped und hat sich, vor allem an den kleinen Wellen auf der Strecke, immer mal wieder kurz gemeldet, das war aber wahrscheinlich eher ein mentales Thema und hatte auf die Geschwindigkeit nur wenig Auswirkung. Da ich angesichts der Vorgeschichte eigentlich nur mit möglichst wenig Risiko und verletzungsfrei durchkommen wollte, war ich ohne wirkliche Ambitionen hinsichtlich Zeit oder Platzierung ins Rennen gegangen und hatte am Vortag noch ordentlich Radkilometer gesammelt. Das und der gefühlt doch ziemlich kräftige Gegenwind sorgten dann dafür, dass ich in Verbindung mit dem reduzierten Lauftraining am Ende, trotz der tendenziell schnelleren Strecke, gegenüber dem Stadtlauf in Bad Urach rund eine Minute länger unterwegs war.
In der Gesamtbetrachtung war das allerdings sogar besser als unter diesen Umständen erhofft, nebenbei sprangen sogar noch Platz 2 in der AK und Rang 5 mit dem Team heraus und es ließ zumindest hoffen, dass auch der Rest der Saison nicht in Gefahr war 🙂



Ergebnisse zu den beiden Rennen gibt es hier für die Challenge Kaiserwinkl-Walchsee und hier für den 10 km Lauf beim Ermstal-Marathon.

Mein nächstes Rennen beim Ironman 70.3 Dresden Ende Juli stand in den letzten Tagen jedenfalls aus ganz anderen Gründen und nicht nur für mich, sondern für alle Starter, auf der Kippe. Aus der Entfernung und ohne gesicherte Quellen ist es natürlich eher schwierig zu beurteilen, was an den durchs Netz geisternden Informationen und Kommentaren Fakt oder Meinung ist.
Aber dass es Probleme mit der Genehmigung der Radstrecke gab und bis in die letzten Tage mehrere Varianten mit völlig verschiedenem Streckencharakter und bis hin zur Komplettabsage in der Diskussion waren, darf wohl als bestätigt gelten. Mein letzter Stand ist nun jedenfalls die, nach lange fehlender offizieller Stellungnahme, am 21. Juli von der Organisation per Mail verschickte Info mit einer zwei mal zu fahrenden Wendepunktstrecke auf der B6 Richtung Meißen und zurück mit in Summe gerade mal noch 100 HM auf die 90 km 😦

Ja, das ist besser als ein Totalausfall, hat aber mit der ursprünglich verkauften Strecke mit einer großen und profilierten Schleife durch das Umland nichts mehr zu tun und unter den aktuellen Bedingungen hätte ich mich definitiv nicht für das Rennen angemeldet. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass die Streckengenehmigung heutzutage alles andere als einfach ist und will dem Veranstalter auch großen Einsatz und Herzblut in der Organisation nicht absprechen. Wir reden hier allerdings nicht vom gemeinnützigen Verein aus lauter Ehrenamtlichen im nächsten Dorf, sondern von einem profitorientierten Wirtschaftsunternehmen, das ein, nebenbei bemerkt recht hochpreisiges, Produkt anbietet bzw. verkauft und dann seinen Kunden was völlig anderes liefert und noch dazu mit katastrophaler Kommunikation.
Dazu passt, dass auf der Homepage angekündigt wird, dass der Athletenguide mit allen wichtigen Infos zwei bis drei Wochen vor dem Rennen abrufbar sei und man ihn „vorwärts“, „rückwärts“, „seitwärts“ und dann „noch einmal“ lesen soll. Stand 23. Juli, also noch gut eine Woche vor dem Rennen, existiert aber keine Datei zum Download 😦
Meiner persönlichen Meinung nach ist das enttäuschend und als zahlender Kunde darf man da definitiv mehr erwarten.

Natürlich kann man sagen, als Amateur ist das alles nicht so wichtig und man sollte froh sein, dass das Rennen überhaupt statt findet, manch einer freut sich vielleicht sogar über die Änderung, weil er auf der Jagd nach einer schnellen Zeit ist, ich sehe das allerdings anders.
Bei der Streckenführung und voraussichtlich rund 2.500 Startern befürchte ich trotz des Rolling Starts eine viel zu volle Strecke mit entsprechendem Windschattenproblem und ich habe eigentlich keine Lust hier mehr auf die Abstände und womöglich irrlichternde Mitstreiter zu achten, als mich auf mein Rennen konzentrieren zu können. Abgesehen davon haben die Profis und vermutlich auch die schnelleren Amateure das „Vergnügen“ auf der zweiten Runde ziemlich viel Verkehr der langsameren Hälfte des Feldes vor sich zu haben.
Ich habe mir das Rennen genau wegen der ursprünglich angekündigten Streckenführung ausgesucht, weil ich auf einer halbwegs anspruchsvollen und auch landschaftlich attraktiven Strecke Spaß haben und gleichzeitig ein gutes Vorbereitungsrennen für meinen eigentlichen Saisonhöhepunkt bei der Baden-Württembergischen Meisterschaft über die Mitteldistanz beim Klassiker in Malterdingen haben wollte. Zwar glaube ich immer noch mit Recht behaupten zu dürfen, dass ich an einem einigermaßen „normalen“ Tag unabhängig von der Streckenführung deutlich besser bin als der Durchschnitt, aber darum ging bzw. geht es mir eben nicht und die Vorfreude, vor allem auf 90 km komplett in Aeroposition und bei dem zu befürchtenden Windschattenproblem, hält sich nach der Änderung entsprechend in Grenzen.
Trotzdem habe ich gestern mal meine übliche Zeitfahrstrecke etwas umgestellt und mir innerhalb meiner 90 km Tour mit dem Lautertal eine möglichst flache Wendepunktstrecke mit 50 km als schnelle Trainingseinheit eingebaut. Die 1:17 h für die 50 km können sich sicher sehen lassen, allerdings hatte ich allein da schon knapp über 150 HM auf der Uhr und damit mehr als auf der gesamten Dresdner Strecke. Bleibt zu hoffen, dass ich mich hinsichtlich der Windschattenthematik täusche und wenigstens die Laufstrecke durchs Zentrum hält was sie verspricht und für den Rest entschädigt.
Bleibt noch zu hoffen, dass an der ebenfalls im Netz „durchs Dorf getriebenen Sau“ der Blaualgen und einer daraus möglicherweise resultierenden Schwimmabsage nichts dran ist.
Abgesehen davon geht es nach derzeitigem Stand für mich nur noch darum, trotz der voraussichtlich zu erwartenden Temperaturen gut durchzukommen, ein ordentliches Vorbereitungsrennen zu absolvieren und noch ein paar erholsame Urlaubstage in Dresden und Umgebung zu genießen.
Was sich dann im August als Höhepunkt zum Saisonabschluss im Breisgau noch bewegen lässt, bleibt abzuwarten 🙂

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