Gelungener Triathlon-Saisoneinstieg beim mz3athlon in Steinheim: 2. Platz beim „Dabbel Hädder“ (15.05.2022)

Schon in den letzten Jahren habe ich den mz3athlon in Steinheim immer mal wieder als Triathlon-Saisoneinstieg genutzt und habe dort zum Beispiel 2011 und 2018 auch sehr gute Rennen auf der verlängerten Sprintdistanz gemacht. Der für 2020 geplante Start fiel Corona zum Opfer und am Sonntag sollte es nun endlich so weit sein, dass ich meinen Startplatz von damals in einem Rennen unter fast normalen Umständen nutzen konnte.
Das Organisationsteam um Achim Seiter hatte in der Zwischenzeit ein paar neue Ideen und daneben noch einige Anpassungen an die äußeren Umstände umzusetzen. Neben ein paar Änderungen an der Streckenführung gab es vor allem eine große Neuerung, nämlich die „Dabbel Hädder“ Wertung.
Kurz gesagt eine limitierte Anzahl von Startplätzen für die Verrückten, die meinen, dass der klassische Sprint nicht ausreicht oder hoffen, dass vielleicht der zweite Versuch der bessere sein könnte 😉
Im Klartext: Zwei Starts auf der selben Strecke im Abstand von rund 2:20 Stunden von denen der schnellere für die Einzelwertung des „normalen“ Rennens zählt und die in der Zeitaddition die Gesamtwertung der Doppelstarter ergeben.
Wer mich kennt, weiß, dass ich es natürlich nicht lassen konnte und mir die harte Tour des Doppels gegönnt habe 😉

Nur eine Frau zählte zu den Mutigen, die das ebenfalls wagten und wurde dafür mit der zweifelhaften Ehre belohnt, als erste Starterin und Gejagte des kompletten Felds das Schwimmen mit Jagdstart im 20 Sekunden Rhythmus im Wellarium zu eröffnen. Zu absolvieren waren 550 m durchs ganze Becken hoch und runter jeweils mit Bahnwechsel nach 100 m und für mich ging es bei bestem Sommerwetter um kurz nach halb zehn als insgesamt dritter Starter ins Rennen. Die beiden vor mir gestarteten habe ich dann schon wenig später noch im Becken überholt und war von da an alleine unterwegs.

Es folgten knapp 24 ziemlich anspruchsvolle Radkilometer mit Windschattenverbot, die neben einigen Höhenmetern auch noch zwei Wendepunkte auf jeder der beiden Runden und dazu gefühlt noch 1.000 Ecken auf den Wirtschaftswegen zwischen Höpfigheim und Steinheim zu bieten hatten.
Ich war jedenfalls trotz einiger Hochgeschwindigkeitspassagen froh, dass ich der Empfehlung des Veranstalters folgend mein Zeitfahrrad in der Garage gelassen hatte und bin vom Gefühl her recht gut durchgekommen.

Kurz nach dem Wechsel sah ich auf einem Begegnungsstück der ebenfalls mit einem knackigen Anstieg versehenen Laufstrecke einen anderen Athleten mit recht geringem Abstand hinter mir. Zwar gelang es mir, die Lücke auf den drei Laufrunden und insgesamt gut 5 km wieder etwas zu vergrößern und ich war mir bei meinem Zieleinlauf sicher, ein recht gutes Rennen gemacht zu haben, aber wegen des Jagdstarts und meiner niedrigen Startnummer fehlte leider völlig der Überblick.

Letztlich bedeutete meine Zeit von 1:13:41 h dann im Gesamtfeld des „einfachen“ Rennens Rang 5, in der AK Platz 2 und rund zweieinhalb Minuten Rückstand auf den Tagesschnellsten Nils Friedrichs, der sich ebenfalls für einen Doppelstart entschieden hatte.
Nach einer kurzen Pause und einer Kugel Schokoeis aus der Zielverpflegung war dann auch schon die Einrichtung der Wechselzone für den zweiten Teil des Tages angesagt.



Kurz vor zwölf folgte dann der zweite Start und ich war trotz der Vorbelastung zuversichtlich, nochmal ein gutes Rennen machen zu können. Angesichts der Abstände vom Morgen war allerdings klar, dass von hinten kaum Gefahr drohte, es aber auch ein Wunder oder ein Problem meines Konkurrenten brauchen würde, um die Gesamtwertung nochmal zu drehen. Meinen Teil wollte ich aber auf jeden Fall dazu beitragen, dass das Wunder wahr werden konnte und bin entsprechend motiviert in die zweite Runde gestartet 😉

Obwohl im Becken und auf den Strecken nun durch die späten Starter des Einzelrennens beziehungsweise der Staffeln deutlich mehr Verkehr war und entsprechend viele Überholmanöver nötig wurden, war ich beim Schwimmen und auf dem Rad dann auch nur unwesentlich langsamer als am Morgen. Tatsächlich konnte ich dann im Gegensatz zum Vormittag Nils an der bekannten Begegnungsstelle auf der Laufstrecke nicht sehen und dies machte nochmal Hoffnung.
Allerdings hatte er durch seine deutlich spätere Startzeit und den Vorsprung vom Vormittag auch ein gewaltiges Polster. Dazu machte sich zum Abschluss vor allem in den Steigungen beim Laufen die Vorbelastung in Kombination mit den zwischenzeitlich deutlich gestiegenen Temperaturen bemerkbar.

Insgesamt war ich aber trotzdem in 1:15:35 h nicht mal zwei Minuten langsamer als morgens und konnte damit die Bestzeit des zweiten Durchgangs setzen, die insgesamt nochmal zu Rang 9 des Einzeleinlaufs gereicht hätte. Um den Gesamtsieg der Doppelwertung zu holen, war mein Rückstand vom Morgen allerdings doch schon zu groß gewesen, obwohl Nils auch noch beim Aufsteigen aufs Rad im zweiten Teil durch einen Sturz wohl etwas Zeit verloren hat.
Das Problem der Konkurrenz ist also eingetreten, um das Wunder aber beim nächsten mal tatsächlich Wirklichkeit werden zu lassen, muss ich wohl noch etwas trainieren oder mich einfach nur noch mit Leuten meiner Altersklasse messen 😉

Alles in allem hat Nils aber natürlich hochverdient gewonnen und dass es ihm gelungen ist, als Doppelstarter auch die Tagesbestzeit in der Einzelwertung zu setzen ist schon ein echtes Husarenstück.
Trotz meiner knappen Minute Rückstand bin ich aber mit Gesamtrang 2 der Dabbel Hädder und vor allem auch meiner Leistung sehr zufrieden.
So kanns gerne weitergehen 🙂

Ergebnisse mit Splits gibt es hier bei raceresult.

Zum Schluss hier noch die Einzelkritik zu meinen Splits/Disziplinen:

Das Schwimmen war wie gewohnt nicht überragend, aber aus meiner Sicht doch solide und angesichts der langen Trainingspause bin ich damit durchaus zufrieden.

Ähnliches gilt für die bei mir immer ausbaufähigen Wechsel. Immerhin habe ich das aber nicht komplett verlernt und mein letzter Bundesliga-Einsatz ist zum Glück ja schon lange Geschichte 😉

Die ganzen Ecken auf dem Rad sind eigentlich nicht gerade das, was mir liegt, aber ich war sicher gut unterwegs und insbesondere, dass ich den zweiten Teil fast in einer identischen Zeit geschafft habe ist super 🙂

Auch wenn der zweite Lauf deutlich langsamer war, als der erste Teil, war das gefühlt schon ziemlich gut und der erste Laufsplit war immerhin die zweitschnellste Zeit des ganzen Feldes inklusive der Einzelstarter und Staffeln 🙂

Die anstehenden Mitteldistanzen am Walchsee, in Dresden und Malterdingen sind allerdings sicher andere Hausnummern als Steinheim. Da muss vor allem auf dem Rad der Trainingsumfang in den nächsten Wochen nochmal zulegen. Aber aktuell bin ich trotzdem optimistisch und vor allem hat das nach der langen Pause wieder richtig Spaß gemacht 🙂

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